Dieter FIETZ

Geboren am:
12.09.1942
Amtszeit von:
01.07.1974 - 29.11.1975
Spielerkarriere:
BSG Warnowwerft, Carl Zeiss Jena (1970/71), Vorwärts Rostock (1964/65), Vorwärts Neubrandenburg (1963/64), Empor Rostock
Trainer vor Union:
1.FC Union Berlin (Co-Trainer, 07/1972-06/74), Motor Warnowwerft Warnemünde (1970-71), Bezirksnachwuchstrainer Rostock
Erstes Spiel für Union:
11.11.1972, BSG KKW Nord Greifswald - 1.FC Union Berlin 2:3
Letztes Spiel für Union:
23.11.1975, SG Dynamo Fürstenwalde - 1.FC Union Berlin 0:0
Trainer nach Union:
Bezirksnachwuchstrainer Berlin (01/1976-), Stahl Hennigsdorf (1982-10/83), KWO Berlin (07/1985-), SASK Elstal, KWO Berlin (04/1989-03/90), BW 90 Berlin (04/1992-06/92)
Funktionärskarriere:
1.FC Union Berlin (stellvertretender Vorsitzender für Ausbildung 04/1984-), ZSKA Moskau RUS (Generalbevollmächtigter, 1993), Teammanager Nationalmannschaft Russland (1994)
Nationalität:
DDR
Foto: Union-Programm
Spiele gewonnen unentschieden verloren Punkte PPS
50 26 14 10 92 1,84
Saison Spiele gewonnen unentschieden verloren Punkte PPS
FDGB-Pokal 1972/73 1 1 0 0 3 3,00
DDR-Liga Staffel B 1973/74 1 0 1 0 1 1,00
DDR-Liga Staffel B 1974/75 22 15 5 2 50 2,27
FDGB-Pokal 1974/75 5 2 2 1 8 1,60
Aufstiegsrunde 1975 8 1 2 5 5 0,63
DDR-Liga Staffel B 1975/76 11 6 4 1 22 2,00
FDGB-Pokal 1975/76 2 1 0 1 3 1,50

Dieter Fietz war seit 1972 bei Union und kehrte im April 1984 als stellvertretender Vorsitzender für Ausbildung und Erziehung zurück. Den Klub verlassen musste er 1985 wohl, weil er für den Ausreiseantrag seiner Eltern in Sippenhaft genommen wurde, auch die Berufung als Trainer der DDR-Olympiaauswahl soll daran gescheitert sein.

Der bei Union erfolglose Fietz entwickelte sich in der zweiten Hälfte der 80er Jahre zu einer im Auftreten und Kleidung gewagten, ob ihres Fachwissens und ihrer Kontakte aber geschätzten, schillernden Figur der unterklassigen DDR-Trainerlandschaft im Raum Berlin und Umgebung.

Nach der Wende mit einem kurzen Profigastspiel bei Blau-Weiß 90, tauchte er wenig später als deutscher Kontaktmann des russischen Armeesportklubs ZSKA Moskau in Berlin auf. In diesem Zeitraum entwickelte Fietz auch ein reges Geschäftsleben im außerfußballerischen Bereich, die Goldgräberstimmung in der zerfallenen Sowjetunion ließ ihn Hotels bauen und mit Kunst handeln. In Deutschland und der Alten Försterei danach praktisch vergessen, zuletzt als Koordinator einer Trainingsreise der kongolesischen Frauen-Nationalmannschaft unterwegs, tauchte er dann völlig überraschend als Managing Direktor des neuen Hauptsponsors ISP mit einem 10.000.000,00 € - Deal beim Verein auf. Der umstrittenene Vertrag, die ISP war ein undurchsichtiges neugegründetes Gebilde, platzte nach kurzer Zeit unter großem Getöse, neben tausend anderen Problemen hatte sich herausgestellt, dass Direktor Fietz auch der alleinige Anteilseigner der ISP war.

Bis 2010 war D. Fietz mit Vollmacht des Sportausschusses des Deutschen Bundestages Berater des Fußballverbands von Katar im Rahmen der Bewerbung um die Fußball-WM 2022.