Norbert DüWEL

Geboren am:
05.01.1968
Amtszeit von:
13.05.2014 - 31.08.2015
Spielerkarriere:
Spvgg Feldmoching (1997-), SV Gendorf (-97), Türk Gücü München, Wacker Burghausen
Trainer vor Union:
Hannover 96 (Co-Trainer, 01/2010-06/13), TSV Gräfelfing (07/2005-10/07), FFC Wacker München (07/2002-06/05)
Erstes Spiel für Union:
03.08.2014, Karlsruher SC - 1.FC Union Berlin 0:0
Letztes Spiel für Union:
28.08.2015, 1.FC Union Berlin - RasenBallsport Leipzig 1:1
Funktionärskarriere:
Manchester United ENG (Scout, 09/2007-01/10, )
Nationalität:
Deutschland
Foto: unveu.de
Spiele gewonnen unentschieden verloren Punkte PPS
41 12 15 14 51 1,24
Saison Spiele gewonnen unentschieden verloren Punkte PPS
2.Bundesliga 2014/15 34 12 11 11 47 1,38
DFB-Pokal 2014/15 1 0 0 1 0 0,00
2.Bundesliga 2015/16 5 0 4 1 4 0,80
DFB-Pokal 2015/16 1 0 0 1 0 0,00

Es hätte schlimmer kommen können.

Nach der Trennung von Erfolgstrainer Uwe Neuhaus war klar, dass der Nachfolger eine schwierige Aufgabe zu bewältigen haben würde. Bei der Auswahl​ des neuen Übungsleiters zauberte die "Trainerfindungskommission" den im Profifußball weitestgehend unbekannten Norbert Düwel aus dem Hut, der mit dem Anspruch antrat, ein kommunikativer Trainer zu sein, der attraktiven Fußball spielen lassen würde. Genau auf diesen beiden Gebieten hatte man nach sieben Jahren Uwe Neuhaus schwere Defizite ausgemacht, aber genau auf diesen beiden Gebieten erwies sich Düwel leider als Pleite.

Die Mannschaft startete mäßig, noch im August bat Union-Idol Torsten Mattuschka, als Kapitän abgesetzt und sportlich plötzlich im zweiten Glied, um seine Freigabe - Düwels Kredit war schnell verbraucht. Dabei darf man nicht verkennen, dass der von ihm initiierte und von der Vereinsführung geforderte Umbruch halbwegs glimpflich abging. Aber die damit verbundenen Schmerzen wurden an ihm abgeladen und der Novize reagierte zunehmend dünnhäutiger, mit einem Stinkefinger gegenüber der Haupttribüne als frühem Höhepunkt. Nachdem man zwischendurch in Abstiegsgefahr geschwebt hatte, beendete man die Saison wie schon in den Jahren unter Neuhaus zuvor - im oberen Niemandsland der Tabelle. Mit hoher Moral und offensichtlich intaktem Binnenklima hatte die Mannschaft die nötigen Punkte buchstäblich errungen, hatte viele Spiele erst in der Schlussphase gedreht oder zumindest ausgeglichen. Auf der Negativseite standen ein paar wirklich furchtbare Auftritte und der Mangel einer sichtbaren Spielidee. Düwel war angezählt, gab sich aber unbeeindruckt, und durfte die anstehende Transferperiode ganz nach seinem Gusto gestalten. Als er aber wieder unter den Erwartungen startete, die Neuzugänge nicht sofort einschlugen, man nach fünf Ligaspielen ohne Sieg dastand und, fast schon traditionell, im DFB-Pokal gegen einen​ unterklassigen Gegner die Segel gestrichen hatte, zog der Verein die Reißleine.

Es ist schwer zu sagen, ob Norbert Düwel je eine realistische Chance hatte. Tatsächlich bildete er wohl einfach die Sollbruchstelle, die man im Verein brauchte, um sich von der Ära Neuhaus zu lösen.